USA: Inflationsrate niedrigster Stand seit Februar 2021

USA: Inflationsrate niedrigster Stand seit Februar 2021

 

Die den gesamten Warenkorb repräsentierende Headline-Inflationsrate in den USA ist im August von 2,9% auf 2,5% gesunken und damit etwas stärker als vom Markt erwartet. Auf Jahresbasis ist dies der niedrigste Stand seit Februar 2021. Im Monatsvergleich stieg die Inflationsrate um 0,2%. Dies entsprach der Konsensschätzung und der Monatsrate im Juli.

Die Inflationsrate setzte damit ihren Abwärtstrend fort. Eine negative Überraschung gab es allerdings bei der Kerninflationsrate, die ohne die besonders schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise berechnet wird. Auf Jahresbasis verharrte diese entsprechend der Konsensschätzung im August bei 3,2%. Im Monatsvergleich stieg die Kernrate jedoch um 0,3%. Der Markt hatte einen Anstieg um 0,2% erwartet.

Preisanstieg für Wohnraum (Shelter) zieht wieder an

Im August stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Monatsvergleich um 0,1%. Damit kosteten sie 2,1% mehr als im August des Vorjahres. Die Kosten für Wohnraum (Shelter) stiegen im Monatsvergleich um 0,5% und lagen damit um 5,2% über dem Vorjahresniveau. Im Juni hatte der monatliche Anstieg lediglich 0,2% und im Juli 0,4% betragen. Damit waren die Kosten für Wohnraum wieder der Hauptgrund für den Preisanstieg des gesamten Warenkorbs. Die Kategorie Wohnraum macht ungefähr ein Drittel des gesamten Verbraucherpreisindex aus. Der Gesamtanstieg der Kernrate entfällt im August zu ca. 70% auf die Preissteigerungen bei Wohnraum.

Dienstleistungen kosteten insgesamt 4,9 Prozent mehr als im August 2023. Bei Benzin gab es im Vergleich zum Juli einen Preisrückgang von 0,6 Prozent. Im Vergleich zum August des Vorjahres lagen die Benzinpreise damit um 10,3% tiefer. Die Preise für Elektrizität sanken um 0,7%, womit Strom im Jahresvergleich um 3,9% teurer wurde.

Wie geht es weiter?

Die jüngsten Inflationsdaten dürften für die US-Notenbank (Fed) kein Grund sein, von der fast schon in Aussicht gestellten Zinssenkung im September abzuweichen. Allerdings dürfte der monatliche Anstieg der Kernrate von der Fed genau analysiert werden und in die Entscheidung über das Ausmaß des Zinsschritts einfließen. Von besonderer Bedeutung dürfte dabei der erneute Anstieg der Kosten von Wohnraum (Shelter) sein.

Nach der Veröffentlichung der Inflationszahlen am Mittwoch wurde die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bei rund 85% gesehen. Vor einem Monat tendierten die Markterwartungen noch in Richtung einer Senkung um 0,5 Prozentpunkte.

Fazit: Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Fed im September den Zinssenkungszyklus einleiten wird. Die jüngsten Inflationsdaten haben zwar teilweise negativ überrascht, insgesamt sind die Teuerungsraten in den USA in den letzten Monaten aber weiter gesunken. Solange dieser Trend anhält, sollten einzelne Ausschläge in die eine oder andere Richtung die Fed nicht von ihrem Zinssenkungsplan abbringen. Zudem darf nicht vergessen werden, dass das Mandat der Fed auch darin besteht, für Vollbeschäftigung zu sorgen. Vor diesem Hintergrund hat die Fed bereits angekündigt, den zuletzt schwächelnden Arbeitsmarkt mit einer lockeren Geldpolitik unterstützen zu wollen.