Wochenausblick Aktien: Besser als erwartete Konjunkturdaten
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In der laufenden Woche stehen eine Vielzahl von Konjunktur- und Unternehmensdaten zur Veröffentlichung an. Die bisher publizierten Konjunkturdaten zeichnen ein etwas besseres Bild als erwartet. So fiel das vom Forschungsinstitut Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen deutlich stärker aus als im Vormonat. Der Euroraum konnte vorläufigen Daten zufolge im 3. Quartal mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,4 % aufwarten, prognostiziert war nur die Hälfte. In Deutschland lagen sowohl der ifo Geschäftsklimaindex als auch das GfK Konsumklima über dem Vormonat.
Die laufende Berichtssaison verlief dagegen eher gemischt, allerdings stehen hier viele Indexschwergewichte mit ihren Veröffentlichungen noch aus.
Der Renditeanstieg am US-Staatsanleihenmarkt setzte sich zunächst fort, im Verlauf stieg die Rendite des 10-jährigen Papiers auf Werte um 4,30 %. Die Aktienmärkte tendierten in diesem Umfeld auf hohem Niveau seitwärts.
Wie geht es weiter?
Die Stimmung an den Aktienmärkten ist derzeit bei Notierungen knapp unterhalb der bisherigen Rekordstände außerordentlich gut. Dies zeigt zum Beispiel auch die jüngste weltweite Investorenumfrage der Bank of America hin, die im Oktober mit einem Sprung von 3,8 auf 5,6 Punkte den höchsten Anstieg in einem Monat seit Juni 2020 aufwies.
Die positive Stimmung mahnt aus mehreren Gründen zur Vorsicht: Die Erwartungen an weitere Leitzinssenkungen sind sehr ausgeprägt, es ist also schon viel Positives in den Aktienkursen enthalten. Wieder ungünstigere Inflationsdaten könnten dieses Bild aber trüben. Auch haben die Aktienmärkte bereits hohe Gewinnsteigerungen für 2025 eingepreist. Der jüngste Anstieg der langfristigen Zinsen zeigt zudem, wie schnell sich Störfaktoren materialisieren können.
Auf der positiven Seite scheint sich das Thema Künstliche Intelligenz als Kurstreiber vieler Indexschwergewichte weiter gut zu entwickeln. Die laufende Berichtssaison ist dafür ein wichtiger Prüfstein.
Zudem steht die US-Wahl im Fokus der Betrachtungen. Da die Umfrageresultate eng beieinander liegen, dürften sich die wenigsten Investoren klar auf einen bestimmten Ausgang positioniert haben. Ein gewisser „Überraschungseffekt“ ist damit immer noch möglich. Größere Bewegungen erwarten wir hier allerdings eher auf der Einzeltitel- und Branchenebene. Auf Indexebene könnten sich diese Effekte durchaus ausgleichen.
Wir raten Anlegern in diesem Umfeld bei Aktien investiert zu bleiben, bei augenscheinlichen positiven Übertreibungen Gewinne jedoch auch einmal mitzunehmen und größere Aufstockungen zunächst zurückzustellen. Auf der festverzinslichen Seite ist der langfristige Bereich mit der Annäherung an unsere für das Jahresende prognostizierten Zielwerte noch interessanter geworden.
Stand 30.10.2024