Konjunktur & Preise: Deutschland: ifo Geschäftsklimaindex # Deutschland: Inflationsrate

Konjunktur & Preise: Deutschland: ifo Geschäftsklimaindex # Deutschland: Inflationsrate

 

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Rückblick:

In dieser Woche enttäuschten die europäischen Einkaufsmanagerindizes. Nicht nur, dass die Stimmung in der Industrie weiterhin schlecht ist, ist nun auch der Dienstleistungssektor unter die Wachstumsschwelle gefallen. Dies führte zu Erwartungen von mehr Zinssenkungen durch die EZB, was auch das lange Ender der Zinskurve nach unten zog. Dadurch gerät auch der Euro deutlich unter Druck.

Ausblick: 

In der kommenden Woche stehen mit dem ifo-Geschäftsklimaindex und dem GfK-Konsumklimaindex wichtige Stimmungsindikatoren aus Deutschland im Kalender. Außerdem werden Inflationsdaten für die Euroländer und die USA veröffentlicht. Insgesamt dürften auch weiterhin die politischen Entwicklungen relevant bleiben.

 

Deutschland: ifo Geschäftsklimaindex

Der ifo Geschäftsklimaindex verzeichnete im Oktober seinen ersten Anstieg seit vier Monaten. Mit einem Plus von 1,1 auf 86,5 Punkte fiel dieser moderat aus. Der Markt erwartet nun eine Stabilisierung auf diesem Niveau. Wir können uns dagegen einen deutlichen Rückschlag vorstellen. Insbesondere die drohenden US-Zölle mit der Gefahr eines erneuten globalen Handelskriegs sowie der politische Stillstand in Deutschland könnten die Aussichten der Unternehmen pessimistischer ausfallen lassen. Mögliche Erholungen beim Konsum durch Reallohngewinne dürften nicht ausreichen, um die Stimmung aufzuhellen. Außerdem fielen zuletzt bereits die Einkaufsmanagerindizes deutlich zurück – diesmal auch im Dienstleistungssektor. Die deutsche Wirtschaft scheint es nicht zu schaffen die Stagnation zu überwinden. Beim Wirtschaftswachstum gehen wir für das Gesamtjahr von einer „schwarzen Null“ (0,0% BIP-Anstieg) aus. Angesichts Trumps erratischem Verhaltens gibt es noch eine erhebliche Prognoseunsicherheit, weshalb unsere Wachstumsprognose von 0,5% für 2025 lediglich die Mitte des Prognosebandes von -0,3% bis +0,8% darstellt.

 

Deutschland: Inflationsrate

Die deutsche Inflationsrate ist von ihren Höchstständen von über 8% Ende 2022 recht kontinuierlich auf bis zu 2,2% im März zurückgegangen. Danach gab es eine etwa viermonatige Seitwärtsbewegung. Zuletzt reduzierte sich die Rate im September erstaunlich deutlich auf 1,6%. Dies war jedoch Basiseffekten und dem niedrigen Ölpreis zuzuschreiben. Im Oktober lag die Teuerung dann bei 2,0%, für November rechnet der Konsens mit 2,3%. Dies deckt sich mit unserer Annahme. Ähnlich oder ggf. etwas höher dürfte der Wert auch im Dezember ausfallen und damit leicht über der Zielrate der EZB liegen.

Die Kernrate der Inflation, die um schwankungsanfällige Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigt ist, dürfte für den Rest des Jahres über 2,5% verharren. Dies führen wir auf höhere Mieten sowie nachziehende Löhne und Gehälter zurück, die insbesondere die Preise für Dienstleistungen steigern.