Wochenausblick Aktien: Fed bringt Bewegung in den Markt
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Das dominierende Thema an den Finanzmärkten war in der Berichtswoche die Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Der Entscheid einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf nun 4,25 – 4,50 % war so erwartet worden. Einige Marktteilnehmer wurden jedoch vom weiteren Ausblick überrascht. Der Dot-Plot, ein Diagramm, das die Leitzins-Prognosen der Mitglieder des Offenmarktausschusses abbildet, sieht im Median für 2025 nur noch zwei statt wie bisher vier Zinssenkungen vor. Grund dafür sind insbesondere die Vorhersagen für die Inflation, die deutlich angehoben wurden. Insgesamt entspricht dies auch den Prognosen in unserem jüngst veröffentlichten Jahresausblick.
Zwar hob die Fed auch ihre Erwartungen für das US-Wachstum im kommenden Jahr leicht an, doch überwog am Aktienmarkt die Enttäuschung aufgrund der Aussicht auf geringere Zinssenkungen. So gab der S&P 500 prompt 3 %, der Russell 2000 gar über 4 % nach. Am Rentenmarkt sprang die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen um über 0,1 Prozentpunkte nach oben und liegt inzwischen über 4,5 % – dem höchsten Stand seit Mai. Die europäischen Pendants wurden dadurch ebenfalls nach oben gezogen, wenn auch in deutlich geringerem Umfang.
Die Verzinsung der deutschen 10-jährigen Staatsanleihe hatte bereits letzte Woche im Zuge der EZB-Sitzung knapp 0,1 Prozentpunkte zugelegt und liegt nun bei knapp 2,3 %. Nachdem die Wachstumsaussichten für den Euroraum in den Projektionen jedoch gesenkt wurden und damit für das kommende Jahr mehr Zinssenkungen diesseits des Atlantiks als jenseits erwartet werden, gab auch der Wechselkurs auf bis zu 1,035 USD pro Euro nach.
Die kurzfristigen konjunkturellen Aussichten für Deutschland sind weiterhin eingetrübt. Egal ob ifo-Geschäftsklima-, Einkaufsmanager- oder ZEW-Index, die Stimmungsbarometer sind auf Tauchstation.
Wie geht es weiter?
Mit Blick auf das nächste Jahr sehen wir als strategische Trends die „5Ds“ (Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demographie, Deglobalisierung sowie Defence) und rufen zum „Mut zur robusten Aufstellung“ auf. Die damit verbundenen langfristigen Investmentchancen beschreiben wir en Detail in unserem Jahresausblick mit eben diesem Titel. Insbesondere unsere Empfehlung zu einem breit diversifizierten Portfolio sehen wir angesichts der jüngsten Rücksetzer der US-Indizes bestätigt.
Aus kurzfristiger Sicht bleibt zu beachten, dass es offensichtlich Zinsabhängigkeiten gibt. Die jüngste Abkühlung der Aktienmärkte halten wir für notwendig und gesund. Eine leichte Fortsetzung wäre daher nicht überraschend. Die wieder gestiegenen langfristigen Zinsen eröffnen andererseits attraktive Einstiegsmöglichkeiten am Rentenmarkt.
Die ungeordneten Zeiten des Jahres 2024 mit vielen schlimmen Krisen, Katastrophen und Kriegen auf der Welt sollten uns zumindest dabei helfen, die konjunkturelle Lage in unserem Land einzuordnen. Als drittgrößte Wirtschaftsnation geht es uns trotz der offensichtlichen Herausforderungen weiterhin relativ gut und unsere Sorgen spiegeln ein privilegiertes Niveau wider. Das sollten wir zu schätzen wissen.
Zum Abschluss des Jahres wünschen wir Ihnen nicht nur den Mut zur robusten Aufstellung bei Ihren Kapitalanlagen, sondern auch frohe Feiertage sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Stand 19.12.2024