Deutsches GfK-Konsumklima leicht verbessert
- GfK-Konsumklima etwas erholt
- Konjunkturerwartung macht Rückschläge des Vormonats wett, mehr aber auch nicht
- Einkommenserwartungen stabil, wobei es einerseits solide Lohnsteigerungen und andererseits zunehmende Arbeitslosigkeit gibt
- Bei der Anschaffungsneigung scheint der Erholungstrend seit Ende 2022 weiterhin intakt
- Sparneigung wieder etwas reduziert
Die Konsumlaune hat sich in Deutschland im Dezember etwas erholt, befindet sich aber noch immer auf einem tiefen Stand. Der von den Nürnberger Instituten GfK und NIM berechnete Konsumklimaindex stieg in der Prognose für Januar 2025 gegenüber dem revidierten Vormonatswert um 1,8 auf – 21,3 Punkte. Damit könnte das neue Jahr etwas weniger schlecht anfangen als das letzte. Vor einem Jahr lag der Index bei -25,4.
Die Verbraucherstimmung hob sich zwar, konnte die Rückschläge vom Vormonat aber nur zum Teil kompensieren. Damit stehen die Zeichen weiterhin auf Stagnation.
Konjunkturerwartung nicht mehr negativ
Die Konjunkturerwartungen verbesserten sich im Dezember etwas. Der Indikator stieg um 3,9 Punkte auf 0,3 Zähler. Damit konnten die Rückschläge des Vormonats wett gemacht werden. Absolut gesehen, ist der Stand aber weiterhin niedrig. Angesichts der Meldungen über Stellenabbau und Produktionsverlagerungen ist dies wenig überraschend.
Einkommenserwartung etwas erholt
Auch die Einkommenserwartungen der Verbraucher konnte sich im Dezember etwas erholen. Der Subindex drehte sich mit einem Anstieg um 4,9 auf 1,4 Zähler wieder in den positiven Bereich. Hier dürften Arbeitnehmer mit soliden Reallohnsteigerungen einer zunehmenden Gruppe von Menschen mit Rezessionssorgen und Befürchtungen für Arbeitsplatzverlust gegenüber stehen. Zumindest schien aber der letzte Wert von November etwas zu pessimistisch.
Anschaffungsneigung fast unverändert
Die Anschaffungsneigung veränderte sich im Dezember kaum. Sie stieg um 0,6 auf nun -5,4 Zähler. Auch wenn er sich damit weiterhin unter der Nulllinie befindet liegt er immerhin 3,4 Punkte über dem Wert des Vorjahres. Zumindest hier scheinen die Tiefstände von Ende 2022 überwunden und der Trend im laufenden Jahr zeigt nach oben.
Sparneigung leicht rückläufig
Ein weiterer Faktor, der das Konsumklima rechnerisch stützt, ist der Rückgang der Sparneigung. Diese sank im Dezember um 6,0 Punkte, was zeigt, dass die Verbraucher zumindest zum Jahresende doch noch etwas mehr Geld auszugeben planen.
Fazit: Die Verbraucherstimmung in Deutschland ist im Keller. Zumindest ist das Konsumklima aber etwas besser als vor einem Jahr. Die Kombination aus wirtschaftlicher Unsicherheit, Sorgen um den Arbeitsplatz und die weiterhin hohe Sparneigung dürfte nur eine sehr langsame konjunkturelle Erholung ermöglichen.
Was sagt der GfK-Wert aus?
Ein GfK-Indexpunkt entspricht einem Wachstum des privaten Verbrauchs von 0,1% zum Vorjahr. Der aktuelle GfK-Wert von minus 18,4 signalisiert, dass die privaten Konsumausgaben im August 2024 um 1,84% niedriger sein werden als im August 2023.
Hintergrund
Das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) befragt in der ersten Hälfte eines jeden Monats im Auftrag der EU-Kommission 2000 repräsentativ ausgewählte Personen im Inland nach ihren Einkommenserwartungen, Anschaffungsneigungen und Konjunkturerwartungen.
Aus den Antworten wird der GfK Konsumklimaindex berechnet. Er erlaubt eine Prognose über die Entwicklung der gesamten Konsumausgaben der privaten Haushalte im kommenden Monat.
Seit Oktober 2023 werden die von der GfK erhobenen Daten zum Konsumklima gemeinsam mit dem Nürnberg Institut für Marktforschung (NIM) ausgewertet und herausgegeben.