Konjunktur & Preise: Deutschland: Inflationsrate # USA: Arbeitsmarkt

Konjunktur & Preise: Deutschland: Inflationsrate # USA: Arbeitsmarkt

 

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Rückblick:

In den vergangenen zwei Wochen standen aufgrund der Feiertage wenige Termine im Kalender. Das Verbrauchervertrauen des Conference Boards sank überraschend deutlich statt zu steigen, wie es der Markt erwartet hatte. In China zeigten die Stimmungsindikatoren ein gemischtes Bild. Im Dienstleistungsbereich verbesserte sich der Wert gemäß NBS, während er sich im verarbeitenden Gewerbe gemäß Caixin verschlechterte. In Deutschland ist die Arbeitslosenquote nicht wie befürchtet angestiegen.

Ausblick: 

In der kommenden Woche ist der Kalender dagegen recht voll. Neben den Inflationsdaten aus den Euroländern und dem Euroraum als Ganzes werden auch die deutschen Auftragseingangs- und Industrieproduktionszahlen veröffentlicht. Daneben wird der US-Arbeitsmarktbericht große Beachtung finden.

Deutschland: Inflationsrate

Die deutsche Inflationsrate ist von ihren Höchstständen von über 8% Ende 2022 recht kontinuierlich auf bis zu 2,2% im März zurückgegangen. Danach gab es eine etwa viermonatige Seitwärtsbewegung. Zuletzt reduzierte sich die Rate im September erstaunlich deutlich auf 1,6%. Dies war jedoch Basiseffekten und dem niedrigen Ölpreis zuzuschreiben. Seither ist sie wieder gestiegen. Für Dezember rechnet der Konsens mit 2,4%, wobei der Anstieg den umgekehrten Basiseffekten zuzuschreiben ist. Dies deckt sich mit unserer Annahme. Damit würde sich für das Gesamjtahr 2024 eine Rate von 2,2% ergeben. Im kommenden Jahr dürften die Werte um die 2,0% pendeln.
Die Kernrate der Inflation, die um schwankungsanfällige Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigt ist, reduzierte sich bis September auf 2,7%. Seither legte sie aber wieder zu und dürfte im Dezember bei etwa 3,1% das Jahr beenden und damit den Gesamtjahresschnitt auf 3,0% heben. Für 2025 rechnen wir damit dass höhere Mieten sowie weiterhin nachziehende Löhne und Gehälter die Preise für Dienstleistungen steigern werden und die Kernrate damit bei etwa 2,5% liegen wird.

USA: Arbeitsmarkt

Der US-Arbeitsmarkt zeigte von Mitte 2023 bis Mitte 2024 eine Abkühlung, wobei der unerwartet starke Anstieg der Arbeitslosenquote im Juli besonders hervorstach. Von einer Schwäche oder Abkühlung ist seither jedoch nur noch wenig erkennbar. Zwar ist die Arbeitslosenquote leicht auf 4,2% gestiegen, doch liegt dieser Wert noch unter dem von Juli und die Zahl der neuen Stellen war mit 227 Tausend im November durchaus solide. Ab nächstem Jahr wird die Entwicklungen ohnehin vornehmlich durch die tatsächlichen politischen Entscheidungen der Trump-Administration – und nicht nur der Ankündigungen bzw. Drohungen – geprägt werden. Für die Dezember-Zahlen geht der Markt von wenig Bewegung aus. Rund 150 Tausend neue Stellen und keine Veränderung in der Arbeitslosenquote gelten als Konsens. Was festzuhalten bleibt: die möglichen politischen Entscheidungen würden eher zu mehr Anspannung und inflationärem Druck vom sich ohnehin stark zeigenden Arbeitsmarkt führen. Daher hat die US-Notenbank Fed zuletzt die Anzahl der in Aussicht gestellten Zinssenkungen auf zwei in 2025 reduziert.