Konjunktur & Preise: Deutschland: ZEW Indikator # USA: Notenbank

Konjunktur & Preise: Deutschland: ZEW Indikator # USA: Notenbank

.

 

Rückblick:

Die Unsicherheit über die US-Zollpolitik war auch in dieser Woche an den Finanzmärkten zu spüren. Zudem wird das Risiko einer möglichen Rezession in den USA, die sich aus der aktuellen Wirtschaftspolitik ergeben könnte, von vielen Marktteilnehmern und einigen renommierten Ökonomen als deutlich gestiegen eingeschätzt. Die US-Inflationsrate ist im Februar etwas stärker gesunken als vom Markt erwartet. Das Risiko eines möglichen (temporären) Shutdowns in den USA ist nach den jüngsten Äußerungen der Demokraten wieder etwas gesunken. In Deutschland stieg die Industrieproduktion im Januar um 2,0 % gegenüber dem Vormonat, getragen vor allem von der Automobilindustrie. Mit Blick nach vorne zeigten die Zahlen der vergangenen Woche, dass die Auftragseingänge im Januar deutlich stärker eingebrochen sind als vom Markt erwartet. Die weitere Entwicklung im Handelsstreit mit den USA dürfte für die deutsche Industrie in den kommenden Monaten richtungsweisend sein. Auf der politischen Bühne in Deutschland hat am Donnerstag die erste Lesung des geplanten Finanzpakets begonnen. Die Umsetzungsperspektiven bleiben ungewiss, die Verhandlungen dauern an. Friedrich Merz zeigte sich jedoch zuletzt sehr optimistisch, dass das Paket verabschiedet wird.

Ausblick:

Auch die kommenden Tage dürften von der Politik geprägt sein. Neben der weiteren Entwicklung im Zollstreit dürfte vor allem die Entscheidung über das deutsche Finanzpaket im Fokus der Marktteilnehmer stehen. Hier spricht vieles für eine Einigung. Von Seiten der Demokraten dürfte ein Shutdown in den USA vorerst abgewendet werden können, sofern es hier nicht zu einem grundlegenden Umdenken kommt. Geldpolitisch stehen in der kommenden Woche Notenbanksitzungen in den USA, China, Japan und Großbritannien auf der Agenda. Es wird erwartet, dass die jeweiligen Zentralbanken ihre Leitzinsen unverändert lassen. Auch aus Europa werden wichtige Stimmungsindikatoren erwartet.

 

Deutschland: ZEW Indikator

Der vom Mannheimer Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ermittelte ZEW-Indikator gilt als Frühindikator für konjunkturelle Wendepunkte in Deutschland. Für seine Berechnung werden rund 300 Finanzexperten befragt. Der Index stieg im Februar von 10,3 auf 26,0 Punkte. Für März wird ein weiterer Anstieg des ZEW-Indikators erwartet. Die Umsetzung des in Aussicht gestellten Finanzpakets könnte sich positiv auf die Konjunkturstimmung in Deutschland auswirken. Belastend wirken jedoch die Zollstreitigkeiten mit den USA.

USA: Notenbank

Die Fed hat auf ihrer Sitzung im Januar den Leitzins nicht verändert. Aufgrund der weiterhin hohen Inflation und des stabilen Arbeitsmarktes dürfte die Notenbank bei ihrer Sitzung in der kommenden Woche keinen Druck verspüren, die Zinsen zu senken. Die Fed dürfte daher den Leitzins unverändert in einer Spanne von 4,25 % bis 4,50 % belassen. Zuletzt haben die Rezessionsängste am Markt zugenommen. Zur gleichen Zeit könnte die angekündigte US-Wirtschaftspolitik jedoch deutlich inflationär wirken. Von besonderem Interesse wird daher sein, ob und wie die US-Notenbank die aktuellen konjunkturellen und zollpolitischen Entwicklungen in ihren Projektionen berücksichtigt.